Lendenwirbel-Verschiebung – Operationen
In der Gesellschaft wird es nicht als sonderbar empfunden, wenn Menschen ab einem bestimmten Alter mit einem Gehstock umherlaufen. Es kann uns als normal erscheinen, wenn unsere Eltern einen Gehstock benutzen müssen, und sich ohne Gehhilfe nicht mehr bewegen können. Auch das ältere Menschen vornüber gebeugt Gehen, nach einer gewissen Gehstrecke sich setzen und ausruhen müssen, bei Bewegung ihr Kreuz und ihre Beine schmerzen bekommen wir häufig mit.
Wenn wir uns das Gehirn wie einen Generator vorstellen, leitet der Rückenmarknerv als Verlängerung des Hirnstamms, den oben erzeugten Strom in den gesamten Körper über Stromkabel weiter und erzeugt somit ein riesengroßes Netz. Die Muskeln, die von den Stromkabeln gespeist werden, bewegen sich. Wenn eines dieser Kabel, grob gesagt unterbrochen wird, kann der Strom in diesem Bereich nicht transportiert werden und dieser Bereich ist gelähmt.
An unserer Wirbelsäule kommt es mit der Alterung zu einer Abnutzung (Spondylose). Knochenschwund, Bandscheibenvorfälle und die Verknöcherung dieser, können zu Verschiebungen zwischen den Wirbeln (Spondylolisthesis) oder zu gelockerten Wirbeln führen, dadurch entsteht auf dem Rückenmarknerv und auf den Nervenwurzeln, die aus diesen Organen kommen, also auf den Stromkabeln, ein Druck. Dieser Druck führt zu radikulären Schmerzen (heftige Schmerzen in den Armen oder Beinen), neurogene Klaudikation (häufiges Pausieren bei kurzen Gehstrecken) oder zu Kraftverlust in den Gliedmaßen und die Muskelschwund (teilweise oder totale Lähmung).
Generell kommt dies bei Frauen über 65 Jahren häufiger vor. Der Geschlechterunterschied entsteht dadurch, dass der Knochenschwund bei Frauen (Osteoporose) bedingt durch hormonelle Faktoren häufiger vorkommt.
Manchmal kann es auch durch Fälle – Unfälle oder Knochenschwund oder genetische Erkrankungen zu einer Lendenwirbel-Verschiebung kommen, sie führen besonders bei Bewegungen, durch den Druck auf den Knochenmarknerv zu Schmerzen, hierbei können die Patienten auch jung sein.
Die Patienten, die durch „Volksweisheiten“ mit Vorurteilen bezüglich der Operation zu uns kommen, erzählen uns, dass sie gehört hätten, dass sie bei der Operation gelähmt bleiben würden. Dabei können dekompressive (entspannende) chirurgische Maßnahmen, in dem Bereich, der nicht mit Strom versorgt wird und die bereits beschädigt sind, vor einem Muskelschwund (Atrophie) schützen und gewährleisten, dass die Patienten weitere Strecken laufen können als zuvor. Patienten, die später kommen und deren Gehstrecke schon enorm eingeschränkt ist und deren Nerven-Nervenwurzeln bereits beschädigt sind und deren Muskeln schon geschwunden sind, haben verglichen mit Patienten, die sich relativ früh melden, bei solchen chirurgischen Maßnahmen größere Aussichten auf einen Erfolg.
Bei der Chirurgie ist es das Ziel, die Knochenmarknerven und Nervenwurzeln zu entspannen. Hierbei wird generell eine Laminektomie durchgeführt, bei welcher die Knochenstruktur im hinteren Bereich der Wirbelsäule herausgenommen wird, dies sind Operationen, bei denen das Knochenmark freigelegt wird. Bei der Lendenwirbel-Verschiebung und Lendenwirbelbrüchen und nach langflächigen Laminektomien wird den Patienten, damit sie ihre Wirbelsäule aufrechthalten können und ihr Gewicht getragen wird, eine im Volksmund Platine genannte, Stabilisierung durchgeführt.
Wenn die Stabilisierung von Chirurgen, die in der Spinalchirurgie erfahren sind durchgeführt wird und nach der Operation Röntgenstrahlen angewendet wird, ist es eigentlich eine sehr sichere Operation. Die Patienten kommen 1 Tag vor dem Eingriff ins Krankenhaus und die Voruntersuchungen werden durchgeführt. Die Eingriffe dauern in der Regel 2-2,5 Stunden, am Morgen nach dem Eingriff wird dem Patienten ein Korsett angelegt und die Patienten werden zum Gehen angeregt und mobilisiert. Am nächsten Tag werden die Patienten nach Hause entlassen und nach 10 Tagen Genesung, fangen die Patienten mit Gehübungen an. Bei erfolgreichen Operationen wird die Gehstrecke um das 4-5fache erhöht und diese Strecke bleibt über lange Jahre erhalten.