Aneurysma Operationen
Ein Aneurysma ist die Arterienerweiterung oder arterielle Aussackung an den Wänden der Arterien, die zum Gewebe führen. Sie werden häufiger an Hirn oder an der Aorta beobachtet.
Die Häufigkeit von Hirn Aneurysmen in der Bevölkerung beträgt 2-3%.
Die Aneurysmen können, weil ihre Wände dünner werden, aufbrechen oder undicht werden und ins Gehirn und zwischen die Hirnhaut hinein bluten (Subarachnoidalblutung).
Leider gibt ein Großteil der Aneurysmen vor einer Blutung keinerlei Symptome. Sehr große Aneurysmen können manchmal Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Übelkeit-Erbrechen, doppeltes Sehen, hängende Augenlider (Ptosis) verursachen, doch trotzdem werden die Aneurysmen generell zufällig bei Hirn-MR oder bei einer Tomographie festgestellt.
Ein noch nie aufgebrochenes Aneurysma besitzt das Risiko von 1-2% jährlich aufzubrechen. Bei Patienten, die mit einem zum ersten Mal aufgebrochenem Aneurysma ins Krankenhaus gebracht werden, besteht in den ersten 24 Stunden ein erhöhtes Risiko nochmals auszubluten, das Risiko beträgt 4%. In den darauffolgenden Tagen geht dieses Risiko auf 1,5% zurück. Somit beträgt in den ersten 2 Wochen das Risiko insgesamt 14%. Das Frühblutungsrisiko ist bei Frauen bei großen Aneurysmen, bei Bluthochdruck und im fortgeschrittenen Alter größer.
Bei 30-40% der Patienten entwickelt sich nach einer Blutung eine Krankheit, die Vasospastik genannt wird, die Hirngefäße ziehen sich aufgrund des Blutes zusammen und das Hirngewebe wird nicht mehr richtig versorgt. Diese Krankheit ist bei Patienten mit Aneurysma-Blutungen für die Morbidität und Mortalität des Patienten, also das Überleben oder das Versterben von Patienten ausschlaggebend. Aktuell ist die effektivste Behandlung bei Vasospatiken, den Blutdruck zu erhöhen, dem Körper reichlich Serum zuzuführen und die Versorgung des Hirngewebes zu erhöhen. Da aber die Erhöhung des Blutdruckes gleichzeitig auch das Risiko des erneuten Aufbrechens des Aneurysmas erhöht, muss als erstes das aufgebrochene Aneurysma verschlossen werden.
Das Verschließen des Aneurysmas ist eigentlich nur der erste Schritt der Behandlung. Damit bei der Vasospastik Behandlung der Blutdruck des Patienten sicher erhöht werden kann, muss es erst einmal verschlossen werden. Die Vasospatik wird aus klinischer Sicht am häufigsten zwischen dem 3.-12. Tag nach der Blutung beobachtet. Das Risiko für eine Mortalität ist trotz Behandlung sehr groß. Leider gibt es aktuell noch keine wirksame Behandlung dagegen.
Operationsmethoden
1. Die offene Chirurgie: Die Operation wird von einem Neurochirurgen durchgeführt. Vor der Operation wird das Aneurysma mit der Angiographie Methode, entweder mit der DSA oder der BTA lokalisiert. Anschließend wird der Schädel geöffnet, die Hirnhaut angehoben und durch einen geeigneten Korridor eingedrungen und das Aneurysma wird an der Ader ohne die übrigen Hirngefäße in Mitleidenschaft zu ziehen, Klips oder Klammern verschlossen, der sich aufblähende Bereich wird aus dem Kreislauf genommen. Somit wird ein erneutes Aufbrechen und Bluten verhindert.
2. Die Endovaskuläre Methode: Hierbei bringt der generell der Neurochirurg in der Leistengegend einen Angiom Katheder an, welcher in die Gehirngefäße gedrückt wird und anschließend wird das Aneurysma aufgefüllt. Bei extrem großen Aneurysmen, die wichtige Nährstoffe enthalten und einen weiten Hals haben, ist diese Methode immer noch nicht sehr effektiv.
Da bei der chirurgischen Operation das Blut, nach der Blutung des Aneurysmas gesäubert wird, mindert es das Risiko für die Entstehung einer Vasospastik, was hier einen Vorteil bietet. Bei der Embolisation dagegen ist es ein Vorteil, dass der Schädel nicht geöffnet werden muss.